Der sprachlose Chef Zollbeamte

Wir kamen am 3. Dezember 2017 in Sibiu, Rumänien an und gingen am nächsten Tag zum Zollamt hier in Sibiu im Glauben, dass wir den LKW mit all unseren Sachen innert kurzer Zeit entgegennehmen können. Aber nichts dergleichen, die Antwort der Zollbehörden hat uns zutiefst erschüttert - unser Transport existierte "zolltechnisch" noch garnicht ...

Als wir unseren Umzug von der Schweiz nach Sibiu planten, versicherte uns das rumänische Transportbüro, dass der Transport des eigenen Haushalt kein Problem und Cristina sei ja sowieso rumänische Staatsbürgerin. Wir sollten uns keine Sorgen machen, sie haben bereits viele solcher Transporte durchgeführt.

Doch am Tag vor dem Umzug nach Rumänien rief uns das Transportbüro an und sagte: „Es gibt ein Problem“. Sie wussten nicht, dass die Schweiz kein EU-Mitglied ist und wissen daher nicht, was an der Grenze passiert.

Trotzdem haben wir uns entschlossen, alles wie geplant durchzuführen. Aber im Zollamt in Sibiu wurde uns mitgeteilt, dass dieser Transport nicht registriert war und dass wir keine gültige "Zollfallnummer" hatten. Ohne diese Nummer funktioniert nichts. Außerdem könne es aufgrund dieser Situation zwischen 10 Tagen und 3 Wochen dauern, bis der Transport freigegeben würde. Zudem war Cristinas rumänischer Pass abgelaufen und es sollte mindestens 10 Tage dauern, bis er erneuert ist. Das waren kurz vor den Ferien sehr düstere Aussichten. Unser gesamtes „Hab und Gut“ befand sich in diesem Transport, der vom Zoll nicht freigegeben wurde. Wir fühlten uns wie das Volk Israel vor dem Roten Meer. Wir waren bei allen möglichen Ämtern, aber es war ein fast hoffnungsloses „Bürokratie-Chaos“, niemand wollte uns in unserer Notlage engegenkommen.

Sehr entmutigt und etwas zermürbt beschlossen wir, wie es in der Bibel steht, kühn zum Gottes Thron zu kommen, wie es in Hebräer 4 beschrieben wird. Wir wussten, dass wir alles getan hatten, was wir konnten, und gaben alle unsere Lasten in Gottes Händen und versuchte zu schlafen.

Am nächsten Morgen rief zuerst das Passbüro an und sagte, sie hätten einen vorläufigen Pass für Cristina ausgestellt, der sofort abgeholt werden könne. Weniger als 24 Stunden zuvor wurde uns mitgeteilt, dass es im Fall von Cristina keine „Express-Variante“ gäbe. Eine Stunde später erhielten wir einen weiteren Anruf von der Zollstelle in einer anderen Stadt, die für die Vergabe dieser "Zollfallnummer" zuständig ist. Eine Beamtin fragte uns kurz nach Art und Zweck des Transports und ob wir die Sachen verkaufen wollten, und dann sagte sie lediglich “in Ordnung“. Nach einer knappen Stunde hatten wir diese "Zollfallnummer" per E - Mail erhalten und gingen wieder mit unserer "riesigen Aktenmappe" zum Zollamt hier in Sibiu. Die Beamten überprüften unsere Akten mit großer Skepsis, da sie uns ja erst gestern mitgeteilt hatten, wie lange es dauern „sollte“, bis der Transport freigegeben werden könnte. Unser Dossier wurde fast „endlos“ überprüft, sogar der Chef der Zollbehörde wurde hinzugezogen. Er sagte schließlich: „Ich bin seit über 17 Jahren im Dienst und es ist NIEMALS vorgekommen, dass ein so komplexer Fall in weniger als zwei Tage gelöst wurde. Wer seid ihr und wie hat es funktioniert? Die Antwort war einfach: Wir haben einfach einen großen Gott, der Wunder tut. Unser Transport wurde geöffnet, kurz überprüft und freigegeben - HALLELUJA Lob Gott!

Es war eine sehr ernüchternde Erfahrung, drei Tage lang „nichts zu besitzen“ als die Kleidung, die man trägt. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so gesegnet und gerührt, einen Umzugs-LKW zu entladen!